- Recht, Finanzen, Testament, Erbschaft – warum Auswanderer aus Deutschland im Ausland alles verlieren können
- „Das ist nicht mehr mein Leben“ – Wenn Erben zu Feinden werden
- Was sie nie erwartet haben: Der Tod kennt keine Grenzen, aber das Erbrecht schon
- Das große Missverständnis: „Wir sind ja verheiratet – das reicht doch“
- Was bleibt, wenn der Traum zerplatzt?
- RTL2-Realität: Zwischen Palmen und Paragraphen
Erbschaft, Ausland, Deutschland: Wenn der Traum vom Neuanfang zur rechtlichen Katastrophe wirdMallorca, Thailand, Kanada – wo Träume platzen und Familien zerbrechen
Erbschaft. Ausland. Recht. Finanzen. Deutschland. Sechs Begriffe, die das Leben von Auswanderern für immer verändern können – und oft auf die schlimmstmögliche Weise.
Als Anja (52) und ihr Mann Jürgen (59) vor acht Jahren ihren Imbiss in Duisburg verkauften, war der Plan klar: Rente unter Palmen auf Mallorca. „Wir wollten einfach raus. Meer, Sonne, Freiheit“, erzählt Anja mit zitternder Stimme in ihrem kleinen Apartment in Cala Millor. Was damals nach Urlaubsparadies klang, ist heute ein Albtraum in Dauerschleife: Jürgen ist tot – gestorben an einem Herzinfarkt. Und Anja? Kämpft in einem undurchsichtigen Dschungel aus spanischem Erbrecht, ungeklärten Bankkonten und einem Testament, das nie existierte.
> „Ich dachte, wir hätten Zeit. Wer macht denn mit 50 schon ein Testament?“, flüstert sie.
Was sie nicht wusste: Ohne eindeutige Regelung, ohne rechtlich abgesicherten letzten Willen, gelten im Ausland oft völlig andere Gesetze. Und die schlagen erbarmungslos zu.
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Recht, Finanzen, Testament, Erbschaft – warum Auswanderer aus Deutschland im Ausland alles verlieren können
Jedes Jahr verlassen Tausende Deutsche das Land – mit Hoffnung im Gepäck, aber ohne rechtliche Absicherung. Sie bauen Häuser, eröffnen Cafés, gründen Existenzen. Doch was passiert, wenn einer stirbt? Wenn das gemeinsame Konto plötzlich gesperrt ist? Wenn der Partner kein Erbe ist, sondern rechtlich ein Fremder?
> In Thailand stehen Sabine (38) und ihre kleine Tochter plötzlich ohne alles da. Ihr Mann Andreas ist bei einem Rollerunfall ums Leben gekommen. Er hatte ein Grundstück gekauft, ein Haus gebaut – alles auf seinen Namen. „Ich hab nichts. Keine Rechte. Die Familie seines Bruders hat alles an sich gerissen“, sagt sie unter Tränen.
Warum? Weil das thailändische Recht keine Rücksicht auf deutsche Emotionen nimmt. Und weil Andreas nie ein Testament gemacht hat.
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„Das ist nicht mehr mein Leben“ – Wenn Erben zu Feinden werden
Szenen wie aus einem schlechten Film: Streit am Grab, Geschwister, die sich verklagen, Lebenspartner, die ausgesperrt werden. Und mittendrin Menschen, die dachten, sie seien abgesichert – weil sie doch „alles gemeinsam gemacht haben“.
> In Kanada kämpft Rolf (67) seit zwei Jahren um das Haus, das er mit seiner verstorbenen Frau gebaut hat. „Alles lief über sie. Sie war Kanadierin. Ich war nur der Ehemann – ohne Rechte.“ Die Kinder aus erster Ehe haben das Testament angefochten. Rolf hat verloren.
> „Ich wollte hier alt werden. Jetzt sitz ich in einer Einzimmerwohnung in Berlin-Spandau. Ich hab nichts mehr.“
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Was sie nie erwartet haben: Der Tod kennt keine Grenzen, aber das Erbrecht schon
Die größte Lüge? „Das regelt sich schon.“ Nein – wird es nicht. Im Ausland greifen andere Regeln. In Spanien zum Beispiel haben Kinder immer Anspruch auf ihren Pflichtteil – egal, was der Verstorbene wollte. In Frankreich zählt die nationale Staatsbürgerschaft. In Thailand dürfen Ausländer oft gar kein Land besitzen. Und in den USA? Dort entscheidet manchmal ein County-Richter, was mit dem Vermögen passiert.
> „Es ist ein Albtraum“, sagt Peter (61), der in Florida lebt. Seine zweite Frau starb bei einem Autounfall. Ihr Testament? In Deutschland geschrieben – aber in den USA nicht anerkannt. Das Vermögen ging an ihre Kinder aus erster Ehe. Peter bekam nichts.
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Das große Missverständnis: „Wir sind ja verheiratet – das reicht doch“
Nein, das reicht nicht. Besonders im Ausland nicht. Ehe schützt nicht vor Bürokratie. Nicht vor enterbten Lebenspartnern. Nicht vor Schwiegereltern, die plötzlich Ansprüche stellen. Und schon gar nicht vor Gesetzen, die niemand versteht.
> „Wir hatten ein gemeinsames Konto. Als er starb, war es gesperrt. Ich hatte nicht mal Geld für die Beerdigung“, erzählt Anja auf Mallorca.
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Was bleibt, wenn der Traum zerplatzt?
Trümmer. Schulden. Einsamkeit. Und eine Erkenntnis, die sich wie ein Faustschlag anfühlt: Hättest du nur ein Testament gemacht. Hättest du dich nur früher beraten lassen. Hättest du nur geahnt, wie gnadenlos das Leben zuschlägt, wenn du nicht vorbereitet bist.
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RTL2-Realität: Zwischen Palmen und Paragraphen
Das Leben schreibt die härtesten Drehbücher. Und wer glaubt, dass Sonne, Strand und ein Neuanfang alles einfacher machen – der irrt.
> „Ich will nicht zurück nach Deutschland. Aber ich weiß nicht, wie ich weitermachen soll“, sagt Sabine leise, während ihre Tochter mit nackten Füßen im Sand spielt.
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Lektion fürs Leben: Wer ins Ausland geht, muss das Testament zuerst packen – nicht zuletzt.
Denn am Ende zählt nicht, was du geglaubt hast. Sondern, was du geregelt hast. Alles andere gehört irgendwann jemand anderem. Vielleicht nicht dir. Nicht deiner Familie. Und nicht deinen Kindern.