Steuern, Technik, Selbstständigkeit: Wie ein Traum im Ausland zum Albtraum wurde
„Wir dachten, wir wären frei – am Ende standen wir mit kaputtem Laptop, Steuernachzahlung und Schulden auf einer thailändischen Insel.“
So beginnt die erste Folge eines Podcasts, der mehr ist als nur eine Story über digitale Nomaden. Es ist ein akustischer Aufschrei einer Generation, die alles wollte – und fast alles verlor.
Selbstständigkeit im Paradies – oder der Anfang vom Ende?
Als Lisa (32) und Jan (35) kündigen, ist es wie in einer Szene aus einer RTL2-Doku: Tränen, Umarmungen, ein Abschiedskuss auf dem Berliner Flughafen. Zwei One-Way-Tickets nach Chiang Mai, ein MacBook und ein Mikrofon im Handgepäck. Der Plan? Remote arbeiten, einen Podcast starten und endlich ortsunabhängig leben.
„Wir wollten inspirieren, zeigen, wie’s geht. Selbstständigkeit, Podcast, Finanzen – das schien alles machbar. Auf YouTube sah das alles so easy aus“, erzählt Jan in Folge 3.
Was sie nicht wussten: Die größte Gefahr war nicht das WLAN-Aus in Laos oder die tropische Regenzeit – sondern die deutsche Steuererklärung.
H3: Technik kaputt, Steuern brutal, Finanzen am Limit – die dunkle Seite vom Remote-Leben
Lisa erinnert sich an den Tag, an dem ihr Laptop im Coworking-Space in Bali den Geist aufgab. „Drei Interviews waren drauf. Geschnitten, aber nicht hochgeladen. Ich hab geschrien. Einfach geschrien.“
Währenddessen kam die Mail vom Finanzamt: Nachforderung über 8.700 €. „Wir hatten keine Ahnung, dass wir auch im Ausland steuerpflichtig bleiben können, nur weil wir nicht offiziell abgemeldet waren. Wir dachten: ‘Wir sind raus aus Deutschland, also auch raus aus dem System.’ Falsch gedacht.“
Was viele vergessen: Wer im Ausland arbeitet, aber keine klare steuerliche Ansässigkeit nachweisen kann, lebt gefährlich. Die Folge: Doppelbesteuerung, Bußgelder, Konto-Sperrungen.
Podcast statt Freiheit: Wenn der Traumjob zum Druckkochtopf wird
Anfangs war es aufregend: Interviews mit anderen Auswanderern, Tipps zu Tools, Technik, Remote-Jobs. Doch bald wurde der Podcast zur Pflicht. „Wenn du jeden Montag liefern musst, aber keinen Strom hast, weil der Taifun alles lahmgelegt hat – das ist kein Abenteuer mehr. Das ist Stress pur.“
Die Hörerzahlen stiegen – aber auch der Druck. Sponsoren wollten Ergebnisse, die Community forderte mehr Inhalte, tiefere Einblicke, ehrliche Zahlen. „Wir haben angefangen, uns selbst zu inszenieren – dabei waren wir innerlich längst am Limit.“
Ein Gespräch, das alles verändert
In Folge 6 kommt es zum Wendepunkt: Ein Steuerberater aus Deutschland, zufällig Hörer des Podcasts, schreibt ihnen eine Nachricht. „Ihr seid auf Kurs Richtung Insolvenz – ich helfe euch, aber ihr müsst alles offenlegen.“
Es folgt ein Skype-Call, der mehr verändert als jeder Reiseort: Der Berater erklärt ihnen, wie sie ihre Selbstständigkeit legal strukturieren, welche Tools sie für Buchhaltung brauchen, wie sie Steuern im Ausland richtig handhaben – und was sie sofort beenden müssen.
„Wir haben in dieser Stunde mehr gelernt als in einem Jahr YouTube-Tutorials“, sagt Lisa.
Remote heißt nicht sorgenfrei – das große Learning
Heute leben Lisa und Jan in Portugal – legal gemeldet, mit einer Firma, einem Steuerberater und einem neuen Podcast-Konzept.
„Wir reden jetzt nicht mehr nur über Träume, sondern auch über Risiken. Über Technik, die versagt. Über Finanzen, die dich nachts wachhalten. Über Selbstständigkeit, die bedeutet: Du bist allein verantwortlich. Immer.“
Ihr größter Fehler? „Wir haben gedacht, Freiheit bedeutet: keine Regeln, keine Grenzen. Dabei bedeutet Freiheit: zu wissen, wie man mit Verantwortung umgeht.“
Warum dieser Podcast nicht nur unterhält – sondern aufrüttelt
Unerwartet riskant ist kein Reisebericht. Es ist ein Weckruf. Für alle, die glauben, man könne einfach ins Ausland fliehen und dort „irgendwas mit Online“ machen.
Der Podcast zeigt in jeder Folge: Was du über Steuern nicht weißt, kann dich ruinieren. Technik ist keine Garantie. Remote ist kein Urlaub. Und Selbstständigkeit ist kein Spiel.
Fazit: Wer auswandert, ohne Plan, ohne Steuerwissen, ohne Backup – kann alles verlieren.
Lisa und Jan haben es überlebt. Viele andere nicht. Und genau das macht diesen Podcast so ehrlich, so roh, so schmerzhaft wichtig.
Denn irgendwann stellt sich jeder die Frage:
Willst du wirklich frei sein – oder nur vor dem System davonlaufen?