Ausland: Unfassbar riskant – Jagdschein reicht oft nicht!

Sein Traum war die Freiheit – stattdessen fand er sich mit leeren Händen in der namibischen Steppe wieder. Kein Jagdrecht, kein Einkommen, kein Rückflugticket – nur ein deutscher Jagdschein, der hier genauso viel zählte wie ein Stück Papier im Wind.

Namibia. Jagd. Hobby oder Himmelfahrtskommando? Wenn der Traum vom Auswandern zur bitteren Realität wird.„Ich dachte, ich brauch nur meinen Jagdschein – und dann geht alles von allein.“

So beginnt die Geschichte von Markus (42), gelernter Kfz-Meister aus Niedersachsen. Ein Mann mit einer Vision: Schluss mit Regen, Schluss mit Vorschriften, endlich frei sein. In der Weite Namibias wollte er neu anfangen. Doch was als Abenteuer begann, wurde schnell zum Albtraum.

Namibia, Jagd, Hobby, Recht, Anerkennung, Ausland: Wenn der Traum zur Falle wird

Markus war Jäger aus Leidenschaft. In Deutschland hatte er seinen Jagdschein, kannte das Wild, wusste mit Waffen umzugehen. Doch was ihm in Namibia bevorstand, hatte er nicht kommen sehen:
Keine Anerkennung. Kein Recht auf Jagd. Kein Schutz. Kein Einkommen.

„Ich stand mitten im Busch, mit meinem deutschen Jagdschein – und durfte nicht mal eine Eidechse anschauen, geschweige denn schießen.“
Was viele nicht wissen: Ein deutscher Jagdschein ist im Ausland meist wertlos. Vor allem in Ländern wie Namibia, wo das Wild staatlich geschützt ist, wo Regeln über Leben und Tod entscheiden – und wo ein Fehler nicht nur Geld, sondern das Leben kosten kann.

„Ich wollte leben – stattdessen kämpfte ich ums Überleben“

Markus hatte sich ein Farmhaus gemietet, wollte Jagdtouren für deutsche Touristen anbieten. Sein Kapital: 30.000 Euro Erspartes, sein Know-how – und ein Glaube, der sich schnell als naiv herausstellte.

Denn was niemand ihm gesagt hatte: Um in Namibia legal zu jagen, braucht es eine lokale Lizenz, ein langwieriges Anerkennungsverfahren – und vor allem Beziehungen vor Ort. Markus hatte nichts davon.

„Ich dachte, ich mach’s wie die in den Dokus: Ein bisschen Bürokratie, dann läuft das schon.“
Doch Namibia ist nicht Deutschland. Ohne Kontakte, ohne Verständnis für das lokale Rechtssystem, ohne Rückendeckung – ist man nichts.

Und genau das wurde ihm zum Verhängnis.

Behörden, Bestechung, Bedrohung: Der Preis für den Traum

Nach nur acht Wochen stand Markus vor dem Ruin.
Sein Visum war abgelaufen, die Behörden drohten mit Abschiebung, sein Vermieter forderte die Miete in bar – oder mit Land.
„Ich hatte Angst, dass sie mir alles nehmen. Ich hatte nichts mehr – nur noch meine Waffe. Und selbst die durfte ich nicht benutzen.“

In einer dramatischen Wendung bot ihm ein dubioser Farmer an, auf seinem Gelände illegal zu jagen – gegen eine Gewinnbeteiligung. Markus zögerte. Doch der Druck war zu groß, das Geld zu knapp.

Er sagte zu.

Vier Tage später stand er mit blutverschmierter Kleidung vor den namibischen Wildhütern. Festgenommen. Anzeige. Ausweisung. Lebenslange Sperre.

Was niemand sieht: Der Preis der Freiheit ist oft zu hoch

Markus ist kein Einzelfall. Immer mehr Deutsche zieht es mit ihrem Hobby ins Ausland – besonders nach Afrika. Die romantische Vorstellung von Sonnenuntergängen, Lagerfeuer und Großwild verblendet oft den Blick für die Realität:

– Wer jagt, ist in Namibia Wirtschaftsfaktor – kein Hobbyist.
– Recht und Anerkennung sind politisch geladen, teuer und kompliziert.
– Ohne offizielle Ausbildung vor Ort hat man keine Chance.

„Ich hatte gedacht, ich bringe Geld, ich bringe Wissen – aber dort war ich nur ein dummer Weißer mit einer Waffe.“

Zurück in Deutschland – und doch nie wieder ganz da

Heute lebt Markus wieder in Niedersachsen. Verarmt. Verbittert.
Sein Jagdschein wurde ihm nach der Rückkehr entzogen – wegen Verstößen im Ausland.
„Ich habe alles verloren – sogar mein Hobby.“

Was bleibt, ist die Erkenntnis: Ein Traum wird nicht wahr, nur weil man ihn träumt.

Fazit: Auswandern mit Jagdschein? Nur für die, die bereit sind, alles zu riskieren – und doppelt so viel zu verlieren

Namibia, Jagd, Hobby – das klingt wie ein Männertraum. Doch wer den Weg ins Ausland sucht, muss mehr mitbringen als Mut und einen deutschen Jagdschein.
Man braucht Wissen. Geduld. Und die Bereitschaft, sich ganz neu zu beweisen.

Die Realität ist härter als jede RTL2-Doku. Aber sie ist echt.
Und sie zeigt: Wer auswandert, sollte nicht nur das Wild, sondern auch die Gesetze kennen – sonst wird aus dem Jagdfieber ganz schnell ein Überlebenskampf.

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