- Finanzen, Steuern, Erbschaft, Recht – wenn das Ausland zum Feind wird
- Auswandern mit Erbe: Der unterschätzte Albtraum
- Der Moment, in dem alles kippt
- Recht und Realität: Warum deutsche Auswanderer im Ausland oft verlieren
- Was du wissen musst, bevor du ein Erbe im Ausland annimmst
- Der größte Fehler: Vertrauen in den Traum statt in das Gesetz
- Fazit: Zwischen Sehnsucht und Steuerhölle
Erbschaft im Ausland: Wie ein Traum vom Leben unter Palmen zur steuerlichen Katastrophe wurde„Wir hatten keine Ahnung, dass uns das ruinieren könnte.“
– Als Petra und Jürgen aus Deutschland nach Portugal auswanderten, glaubten sie, das große Los gezogen zu haben. Sonne, Meer und ein geerbtes Haus an der Algarve. Doch was als finanzielles Glück begann, endete in einem bürokratischen Albtraum.
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Finanzen, Steuern, Erbschaft, Recht – wenn das Ausland zum Feind wird
„Das Haus gehörte meinem Onkel. Wir wussten, dass es wertvoll war – aber dass es uns fast in die Pleite treibt, damit haben wir nie gerechnet.“ Petra sitzt im Wohnzimmer ihrer neuen Wohnung in Essen. Zurück in Deutschland, zurück in der Realität.
Was war passiert?
Nach dem Tod ihres Onkels, der seit Jahrzehnten in Portugal lebte, erbte das Paar dessen prächtige Villa mit Meerblick – ein Geschenk des Schicksals, dachten sie. Doch kaum war das Erbe angenommen, flatterten Schreiben ins Haus, die sie nicht einmal verstanden. Portugiesische Steuerbescheide, Fristen, Paragraphen.
„Wir fühlten uns wie in einem schlechten Film. Keiner warnte uns, keiner half uns. Und dann kam der Schock: 78.000 Euro Steuerforderung. Sofort fällig.“
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Auswandern mit Erbe: Der unterschätzte Albtraum
Die Kamera zeigt Jürgen, wie er alte Bilder aus Portugal durchblättert. „Es sah alles so einfach aus. Wir verkaufen unser Haus in Deutschland, übernehmen das in Portugal, und leben endlich frei.“
Doch was sie nicht wussten: In Portugal gelten völlig andere Erbschafts- und Immobiliensteuergesetze. Und obwohl sie längst in Deutschland abgemeldet waren, schlug auch das deutsche Finanzamt zu. Doppelbesteuerung.
„Da stehst du plötzlich zwischen zwei Ländern, zwei Systemen – und keiner fühlt sich zuständig, dir zu helfen.“
Die Kosten stiegen. Anwälte, Übersetzer, Steuerberater. Jeden Monat neue Rechnungen. Petra musste ihren Job kündigen, um sich um den Papierkram zu kümmern. Jürgen wurde krank.
„Wir haben uns nur noch gestritten. Ich habe das Haus gehasst. Ich habe mich selbst gehasst, weil ich dachte, ich hätte uns das eingebrockt.“
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Der Moment, in dem alles kippt
Ein Brief aus Lissabon brachte die endgültige Wende: Eine rückwirkende Neubewertung des Hauses. Noch einmal 42.000 Euro zusätzlich.
„Da haben wir aufgegeben. Wir haben das Haus verkauft – unter Wert. Mussten sogar aus dem Erlös die Schulden bezahlen.“
Was blieb? „Nichts. Kein Haus. Keine Ersparnisse. Nur Schulden und der bittere Geschmack, dass wir es hätten besser wissen müssen.“
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Recht und Realität: Warum deutsche Auswanderer im Ausland oft verlieren
Petra und Jürgen sind kein Einzelfall. Jedes Jahr geraten Hunderte Deutsche in ähnliche Situationen.
Warum?
Weil sie glauben, dass deutsches Erbrecht und deutsche Steuerregeln auch im Ausland gelten. Weil sie denken, ein Notar regelt das schon. Weil sie sich vom Traum blenden lassen – und die Realität übersehen.
Ein Steuerberater erklärt: „Viele unterschätzen die Komplexität. Erbschaften lösen im Ausland oft sofortige Steuerpflichten aus – auch, wenn kein Geld da ist. Und Deutschland will trotzdem seinen Anteil. Es ist ein Kampf gegen zwei Systeme.“
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Was du wissen musst, bevor du ein Erbe im Ausland annimmst
Lektion 1:
Nimm niemals ein Erbe an, ohne die steuerlichen Konsequenzen zu prüfen – in beiden Ländern.
Lektion 2: Hole dir Experten – und zwar solche, die sich mit internationalem Steuerrecht auskennen.
Lektion 3: Lass dich nicht vom Glanz blenden. Ein Haus am Meer kann dich finanziell ruinieren.
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Der größte Fehler: Vertrauen in den Traum statt in das Gesetz
Petra sagt heute: „Wir wollten nur ein neues Leben. Stattdessen wurden wir zu Gejagten von Ämtern, die wir nicht einmal kannten.“
Ihr Blick ist leer, aber klar: „Ich will, dass andere wissen, was passieren kann. Damit niemand mehr so naiv ist wie wir.“
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Fazit: Zwischen Sehnsucht und Steuerhölle
Was bleibt, ist eine Geschichte voller Hoffnung, Schmerz und einer bitteren Wahrheit: Wer im Ausland erbt, spielt mit dem Feuer – und das Finanzamt löscht garantiert nicht.
Also: Willst du wirklich auswandern? Willst du wirklich erben? Dann frag dich zuerst: Bist du bereit für den Preis?