Kredit-Schock: Riskant auswandern trotz Immobilienfinanzierung

„Wir haben gedacht, wir vermieten das Haus in Deutschland einfach“, sagt Jana und starrt auf ihre Konto-App. „Aber die Miete deckt nicht mal die Hälfte der Kreditrate – und jetzt steht der Mieter mit Eigenbedarf auf der Matte.“ Was als Neustart gedacht war, wird zum Albtraum aus Paragraphen, Zinsen und Zahlungsfristen.

Kredit geplatzt, Traum geplatzt: Wenn der Weg ins Ausland zur Schuldenfalle wird„Wir wollten nur ein neues Leben – jetzt droht uns der finanzielle Kollaps.“

KREDIT. Damit fing alles an. Nicht irgendein Kredit – sondern eine halbe Million Euro bei einer deutschen Bank für ein Reihenhaus am Stadtrand von Köln. 4 Zimmer, 2 Bäder, kleine Terrasse. Der große Traum von Sicherheit, Eigentum, Eigenheim. Typisch deutsch, könnte man sagen.

Aber was passiert, wenn dieser Kredit weiterläuft – und du selbst längst am anderen Ende der Welt versuchst, neu zu starten?

Finanzen, Kredit, Immobilie, Bank, Recht, Deutschland – Wenn Träume platzen und Paragraphen zuschlagen

Als Jana (37) und Marco (41) sich 2020 für das Haus entschieden, war der Plan klar: Deutschland war ihre Zukunft. Beide fest angestellt, zwei Kinder, geregelte Einkommen. Die Bank nickte den Kredit durch, die Immobilie wurde gekauft – mit nur 10% Eigenkapital, der Rest über 30 Jahre finanziert.

Dann kam Corona. Dann kam der Burnout. Dann kam der Traum von einem einfacheren Leben in Portugal.

„Wir wollten raus. Weg von der Tretmühle. Meer statt Meetings, Freiheit statt Vorschriften“, sagt Marco, der seinen Job als IT-Consultant kündigte, um in Faro eine kleine Surfschule aufzubauen.

Doch was sie nicht mitgenommen haben: ihr Haus. Und die Verantwortung, die daran hängt.

„Du sitzt in der Sonne – aber dein Konto brennt“

Die Bank? Hat kein Verständnis. Die monatliche Rate von 1.850 Euro muss bezahlt werden. Punkt. Auch wenn in Portugal das Einkommen fehlt. Auch wenn die Surfschule in der Nebensaison kaum Gäste hat. Auch wenn Jana in einer Strandbar für 6 Euro die Stunde jobbt.

Das Drama beginnt schleichend. Erst ein paar Tage zu spät. Dann Raten gestundet. Dann Mahnungen. Dann Inkasso. Dann der Schock: Zwangsvollstreckung droht.

„Wir haben gedacht, wir vermieten das Haus in Deutschland einfach“, sagt Jana. „Aber die Mieter sind nach drei Monaten ausgezogen, weil es Schimmel im Keller gab. Jetzt steht es leer. Und wir bluten jeden Monat aus.“

Rechtlich gefangen – im falschen Leben

Was viele unterschätzen: Eine Immobilie in Deutschland zu halten, während man im Ausland lebt, ist kein passives Investment – sondern ein rechtlicher Albtraum. Wer kümmert sich um Reparaturen? Wer redet mit den Mietern? Und vor allem: Wer zahlt, wenn niemand da ist?

„Wir haben gedacht, wir könnten einfach aussteigen“, sagt Marco. „Aber das deutsche Rechtssystem lässt dich nicht los. Die Bank will ihr Geld. Egal wo du bist.“

Und verkaufen? Leichter gesagt als getan. Der Markt ist eingebrochen, der Kaufpreis liegt unter dem Restkredit. Ein Verkauf würde bedeuten: Schulden zurückbleiben – und zwar nicht wenig.

„Wir dachten, wir finden uns selbst – jetzt verlieren wir alles“

RTL2 würde jetzt dramatische Musik einspielen. Eine Kamerafahrt über das leere Haus in Köln, während in Portugal ein Sturm über den Strand zieht. Jana sitzt weinend im Sand, Marco telefoniert mit seinem Anwalt. Die Realität schlägt zu wie eine Abrissbirne.

Sie sind nicht allein. Immer mehr Deutsche wandern aus – mit Kreditlasten im Gepäck. Laut einer aktuellen Auswertung der Bundesbank sind es Tausende Haushalte, die versuchen, ein neues Leben zu beginnen, während sie alte Schulden bedienen müssen.

Und viele unterschätzen dabei: Auswandern ist teuer. Viel teurer, als sie dachten. Neue Sprache, neue Jobsuche, neue Lebenshaltungskosten – und kein soziales Netz wie in Deutschland.

Das bittere Fazit: Du kannst dein Land verlassen – aber nicht deine Schulden

Heute kämpfen Jana und Marco um einen Vergleich mit der Bank. Einen Käufer für das Haus gibt es noch immer nicht. Die Kinder fragen, warum Mama und Papa nachts streiten. Eine Rückkehr nach Deutschland? Würde sich wie eine Niederlage anfühlen – aber vielleicht ist es die einzige Option.

„Wir wollten Freiheit. Jetzt sind wir gefangen.“

Was bleibt, ist eine brutale Erkenntnis: Emotion schlägt keine Excel-Tabelle. Und ein Kredit ist kein Abenteuer, sondern ein Vertrag. Einer, den du nicht einfach am Flughafen abgeben kannst.

RTL2-Learning des Tages:
Wer auswandert, muss mehr mitnehmen als nur seinen Traum.
Er braucht einen Plan – für seine Finanzen, seinen Kredit, seine Immobilie, seine Bank, sein Recht – und für Deutschland, das ihn nicht einfach loslässt.

Denn sonst endet der Neustart nicht am Strand – sondern im Schuldenregister.

Finanzen, Kredit, Immobilie, Bank, Recht, Deutschland

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