Wegzugsbesteuerung – Wie ein Traum vom Paradies zum Steuer-Albtraum wurde
Kapitalerträge, Steuern, Vermögen – und plötzlich steht alles auf dem Spiel
„Wir wollten einfach nur raus. Weg aus dem Hamsterrad, Sonne auf der Haut, Meeresrauschen statt Pendlerchaos.“
So beginnt die Geschichte von Tanja (42) und Marko (45) aus Düsseldorf. Zwei gutverdienende Selbstständige, zwei Kinder, ein Haus – und die große Sehnsucht nach Freiheit. Ihr Plan: Rente mit 45 auf Bali, leben von passiven Einkünften, während das Portfolio in Deutschland weiter Dividenden abwirft. Doch was sie nicht ahnten: Ihr Ausstieg wurde steuerlich zur Vollkatastrophe.
Vermögen weg – bevor der Flieger überhaupt startet
Als Marko seinen Steuerberater fragt, ob beim Auswandern „noch irgendwas mit Steuern“ sei, kommt ein lapidares „Ach, nicht viel. Wenn ihr alles ordentlich abmeldet, passt das schon.“
Falscher hätte das nicht sein können. Denn sobald sie Deutschland verlassen, schlägt sie zu: die Wegzugsbesteuerung. Eine Finanzkralle, die sich tief ins Ersparte gräbt. Und was sie kostet? Ihre gesamte Exit-Strategie.
> „Man hat uns behandelt, als hätten wir unsere Firma verkauft – dabei sind wir nur ausgewandert.“
Was viele nicht wissen: Wer Kapitalgesellschaften besitzt – GmbHs, Anteile an Start-ups oder Beteiligungen – und Deutschland verlässt, muss unter Umständen Steuern auf fiktive Gewinne zahlen. Nicht auf echtes Geld. Sondern auf das, was hätte verdient werden können.
Tanja: „Wir hatten nie vor, die Firma zu verkaufen. Aber das Finanzamt tut so, als hätten wir’s getan. Und will gleich mal einen sechsstelligen Betrag.“
Finanzen außer Kontrolle – warum Träume oft an Paragraphen scheitern
Während sie mit den Koffern in der Hand auf die Auswanderung zusteuern, flattert der Steuerbescheid ins Haus. 312.000 Euro will das Finanzamt. Und das, obwohl sie nichts verkauft haben.
Marko: „Ich hab gedacht, das sei ein Druckfehler. Drei Mal hab ich den Betrag gelesen. Dann hab ich geweint.“
Hier zerplatzt nicht nur ein Traum – hier kollidiert Realität mit Paragraf 6 AStG.
Was sie nicht wussten: Die Wegzugsbesteuerung greift immer dann, wenn jemand mit erheblichen Kapitalerträgen oder Anteilen dauerhaft ins Ausland zieht. Und sie schlägt zu, bevor du am Strand liegst – nicht danach.
Der Steuer-Schock: Wie das Finanzamt sich deine Freiheit holt
RTL2-Kameras würden hier den Moment einfangen, in dem Marko in der Küche sitzt, die Stirn in den Händen, während Tanja mit zitternder Stimme sagt:
„Ich wollte, dass unsere Kinder barfuß am Strand aufwachsen. Jetzt überlege ich, ob wir das Haus verkaufen müssen.“
Was sie unterschätzt haben:
– Die Wegzugsbesteuerung trifft selbst Kleinunternehmer, wenn Anteile mehr als 1% betragen
– Stundung ist möglich – aber nur, wenn man alles minutiös nachweist
– Wer die falsche Reihenfolge einhält (z. B. erst abmeldet, dann plant), kann alles verlieren
Kapitalerträge können zur Falle werden – wenn man sie falsch versteuert
Ein Jahr später: Die Familie lebt doch noch in Bali – aber nicht wie geplant in der Villa am Meer. Sondern in einer 2-Zimmer-Wohnung, ohne Klimaanlage.
Marko arbeitet wieder remote. Die Traumfirma musste verkauft werden, um den Steuer-Schaden zu decken.
„Ich hab alles richtig gemacht – dachte ich. Aber ich war naiv. Ich hab die deutschen Gesetze unterschätzt. Die holen dich – egal, wo du bist.“
Der große Fehler: Zu spät beraten, zu schnell entschieden
Zahlreiche Auswanderer begehen den selben Fehler: Sie informieren sich zu spät. Oder gar nicht.
Sie googeln nach Visa, nach Immobilien, nach internationalen Schulen – aber nicht nach Wegzugsbesteuerung.
Was du JETZT tun musst, bevor du auswanderst:
1. Steuerberater mit internationalem Fokus konsultieren – nicht den von nebenan
2. Kapitalerträge und Firmenanteile prüfen lassen – was wird beim Wegzug fällig?
3. Timing planen – wann abmelden, wann verkaufen, wann umziehen?
4. Stundung beantragen, aber richtig – sonst platzt der ganze Plan
5. Nie ohne Exit-Strategie losfliegen
Finanzen sind keine Nebensache – sie entscheiden über dein neues Leben
Und das ist das Bittere: Tanja und Marko haben alles richtig gemacht. Nur an einer Stelle falsch entschieden – und das hat gereicht, um ihren Traum zu zerreißen.
„Ich will niemandem den Traum vom Auswandern nehmen. Aber ich will, dass niemand so naiv ist wie wir.“
Fazit: Dein Vermögen geht mit – oder gegen dich
Du willst frei sein? Dann musst du wissen, wie du dich von Deutschland trennst. Nicht nur mit dem Herzen – sondern auch mit dem Finanzamt.
Denn sonst wird aus dem Traum von der Freiheit ganz schnell ein Kampf ums Überleben.