- Frankreich, Rente, Lebensstil, Immobilien, Gesundheit, Kultur – wenn alles gleichzeitig auf dich einprasselt
- Region 1: Die Provence – wie ein Postkartenmotiv, das dein Konto leert
- Region 2: Normandie – rau, schön, einsam: Wer hier leben will, muss mit sich selbst klarkommen
- Region 3: Okzitanien – Paradies für Kranke? Nur, wenn du gesund bleibst
- Region 4: Elsass – deutschsprachig, bürokratisch, gnadenlos ehrlich
- Region 5: Côte d’Azur – nur für Millionäre mit Nervenkostüm
- Fazit: Frankreich kann alles sein – aber nicht für jeden
Rente futsch, Träume geplatzt: Wenn der Ruhestand zur Überlebensfrage wird – und Frankreich zur letzten Hoffnung„Wir wollten nur unsere Ruhe – jetzt kämpfen wir ums Überleben.“
– so beschreibt das Ehepaar Hoffmann aus Wuppertal ihre ersten Monate in Südfrankreich. Was als romantischer Neustart in der Provence geplant war, wurde zur bitteren Realität. Altersarmut, Sprachbarrieren, kulturelle Missverständnisse – und eine verdammt teure Überraschung beim Hauskauf. Willkommen in der harten Wahrheit hinter dem Auswanderertraum.
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Frankreich, Rente, Lebensstil, Immobilien, Gesundheit, Kultur – wenn alles gleichzeitig auf dich einprasselt
Als Rentnerin Erika (67) ihre letzte Gehaltsabrechnung aus dem öffentlichen Dienst in den Händen hielt, war der Schock groß: 1.244 Euro brutto. Nach Abzügen und Miete in Berlin blieb kaum mehr als ein Wocheneinkauf. „Ich hab 40 Jahre gearbeitet, aber fürs Altwerden reicht das nicht“, sagt sie mit belegter Stimme.
Der Plan: Raus aus Deutschland, rein ins Leben. Frankreich – das Land von Wein, Baguette und bezahlbaren Bauernhäusern – sollte die Rettung sein. Doch kaum angekommen, kam der Absturz.
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Region 1: Die Provence – wie ein Postkartenmotiv, das dein Konto leert
Hier wollten sie leben wie Gott in Frankreich. Doch Gott zahlt keine Steuern. Und die schlagen in der Provence ordentlich zu. Immobilien in guter Lage? Selten unter 400.000 Euro. Der Haken: Die Häuser sehen idyllisch aus, aber die Sanierungskosten explodieren.
Die Hoffmanns kauften ein altes Steinhaus – ohne Gutachten. „Nach drei Monaten war klar: Das Dach ist undicht, die Elektrik lebensgefährlich.“ 80.000 Euro Sanierung – das Erbe der Schwiegermutter war futsch.
Tipp aus der Hölle: Lass kein Haus kaufen, ohne französischen Architekten. Und ja: Der Gutachter kostet – aber nicht so viel wie ein Stromschlag.
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Region 2: Normandie – rau, schön, einsam: Wer hier leben will, muss mit sich selbst klarkommen
Klaus (71), ehemaliger Handwerker, suchte Stille – und fand sie. Zu viel davon. Die Normandie ist günstig, grün, ursprünglich. Aber auch: kalt, windig und sozial isolierend. „Ich hab drei Monate niemanden gesehen“, sagt er.
Die Nachbarn? Franzosen. Und ohne Sprachkenntnisse wird selbst der Bäcker zum Endgegner. „Ich dachte, mit Händen und Füßen geht alles – aber hier bist du dann einfach der komische Deutsche.“
Learnings? Sprich die Sprache. Oder lerne sie. Sonst wirst du zum Geist im eigenen Dorf.
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Region 3: Okzitanien – Paradies für Kranke? Nur, wenn du gesund bleibst
Ein Geheimtipp unter Auswanderern – wegen des Klimas und der niedrigen Immobilienpreise. Doch das Gesundheitssystem in ländlichen Regionen hinkt. Sabine (65), Diabetikerin, wartete sechs Wochen auf einen Hausarzttermin.
„Ich hatte eine Entzündung im Fuß – wäre ich in Deutschland gewesen, wär ich direkt ins Krankenhaus.“ Stattdessen: Drei Stunden Fahrt, Notaufnahme, Sprachprobleme. Sie verlor zwei Zehen.
Wahrheit Nummer drei: Die Sonne heilt nicht alles. Wer krank ist, muss in der Nähe der Städte bleiben – und privat versichert sein. Alles andere ist Glücksspiel.
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Region 4: Elsass – deutschsprachig, bürokratisch, gnadenlos ehrlich
Wer glaubt, im Elsass sei alles wie daheim, irrt sich gewaltig. Ja, sie sprechen Deutsch. Aber das macht die französische Bürokratie nicht einfacher.
Rentnerin Gisela (70) kämpfte drei Monate mit der Anmeldung beim Gesundheitssystem – ohne Erfolg. „Ich dachte, meine deutsche Krankenversicherung reicht. Aber sie wollten 1.200 Euro monatlich für die private Absicherung.“
Am Ende? Rückkehr nach Köln. „Ich hab mein ganzes Erspartes verloren. Für ein Jahr Albtraum.“
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Region 5: Côte d’Azur – nur für Millionäre mit Nervenkostüm
Die Sonne brennt. Die Palmen wiegen sich im Wind. Und die Mieten explodieren. Wer hier leben will, braucht Geld, Geduld und gute Nerven.
Rolf und Martina (68 und 66) hatten zwei Eigentumswohnungen in Deutschland verkauft – und wollten sich in Nizza zur Ruhe setzen. Doch der Immobilienmakler war ein Betrüger. Statt Traumwohnung: Baustelle ohne Genehmigung. 320.000 Euro in Sand gesetzt.
Sie schlafen heute im Wohnmobil. „Wir wollten Freiheit. Jetzt haben wir nichts.“
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Fazit: Frankreich kann alles sein – aber nicht für jeden
Frankreich bietet Schönheit, Kultur, Lebensqualität – aber auch Herausforderungen, von denen viele nichts ahnen.
Die fünf größten Trugschlüsse:
1. _„Das Leben ist günstiger“_ – Nein, nicht überall. Vor allem nicht im Süden.
2. _„Die Menschen sind offen“_ – Nur, wenn du die Sprache sprichst.
3. _„Immobilien sind billig“_ – Ja. Wenn du Sanierungen, Steuern und Nebenkosten ignorierst.
4. _„Das Gesundheitssystem ist top“_ – In Großstädten, ja. Auf dem Land? Katastrophe.
5. _„Ich find schon Freunde“_ – Nur, wenn du dich einfügst. Und das dauert.
Aber: Wer sich vorbereitet, wer realistisch bleibt, wer sich Hilfe holt – der kann in Frankreich wirklich neu anfangen.
Vielleicht nicht wie Gott – aber wie jemand, der seine Rente in Würde lebt. Und das ist mehr, als viele in Deutschland heute erwarten können.
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Nächste Folge?
„Alles verkauft, alles verloren – Deutsche Rentner in Spanien: Wenn der Traum zur Falle wird.“