Aussteiger: Unfassbar günstig raus aus dem System!

…nur Wind, Wildnis und ein Hauch von Wahnsinn. Die Kinder fragen nach WLAN, Tanja gräbt Kartoffeln aus dem Boden. Selbstversorgung statt Schulstress, Lehmboden statt Laminat. Kein Plan B – nur der Wille, endlich frei zu leben.

Lebensstil am Limit: Wie ein Burnout zur Flucht aus dem System führte – und was dann geschah„Ich konnte nicht mehr. Mein Körper hat geschrien, mein Kopf war leer. Und dann hab ich mein Leben gelöscht.“

– Mit diesen Worten beginnt die Geschichte von Tanja (38) aus Dortmund. Zwei Kinder, ein Vollzeitjob im Büro, ein Kredit für das Reihenhaus, ein Mann, der nur noch schweigt. Der ganz normale Wahnsinn – bis der Wahnsinn sie auffrisst.

„Ich war ein Zahnrad – jetzt baue ich meine eigene Uhr“: Wenn Arbeit krank macht

Lebensstil, Finanzen, Aussteiger, Arbeit, Selbstversorgung, Minimalismus

Tanja war eine von Millionen. 9-to-5, Feierabend im Supermarkt, Wochenende im Baumarkt. Alles funktionierte – bis es nicht mehr funktionierte. Die Diagnose: Erschöpfungsdepression. Der Auslöser? Arbeit. „Ich bin morgens aufgewacht und wusste nicht mehr, wie ich heiße. Ich hatte vergessen, wie man lebt.“

Ihr Mann sagt, sie sei hysterisch. Ihre Mutter sagt, sie solle sich zusammenreißen. Ihre Chefin sagt: „Sie waren doch immer so belastbar.“ Tanja sagt: „Ich kündige.“

Finanzen am Abgrund: Die Abrechnung mit einem Leben auf Pump

Die erste Krise: Geld. „Wir hatten nichts auf der hohen Kante. Nur Schulden, Leasingverträge, ein Leben in Raten.“ Tanja rechnet: Haus verkaufen – minus 30.000 Euro. Auto weg – plus 2.000. Ersparnisse? Null. Was bleibt, ist der Mut.

„Ich hatte keine Ahnung von Finanzen. Ich wusste nur: So geht es nicht weiter.“ Sie fängt an, alles zu verkaufen: Sofa, Fernseher, Kleidung. Die Kinder weinen, als ihr Spielzeug auf eBay landet. Aber Tanja bleibt hart. „Wir brauchen Luft. Kein Zeug.“

Sie trifft eine Entscheidung, die alles verändert: „Ich will raus. Raus aus Deutschland. Raus aus dem System.“

Aussteiger mit Kindern: Zwischen Freiheit und Verantwortung

Tanja packt. Vanlife? Nein. Zu romantisch. Sie kauft ein altes Bauernhaus in Bulgarien – 14.000 Euro, bar bezahlt. Kein Strom, kein Wasser, keine Heizung. Die Kinder fragen: „Wo ist das WLAN?“ Tanja antwortet: „Hier gibt’s Freiheit.“

Doch die ersten Wochen sind die Hölle. Es schneit. Die Fenster sind undicht. Die Nachbarn sprechen kein Wort Englisch. Die Kinder werden krank. „Ich habe jeden Abend geweint. Ich dachte: Ich habe ihnen alles genommen.“

Und dann: Ein Wunder. Die Hühner legen Eier. Der Nachbar schenkt einen Sack Kartoffeln. Die Kinder lachen das erste Mal seit Monaten. „Da wusste ich: Vielleicht war das der Preis.“

Selbstversorgung, Minimalismus und die nackte Wahrheit

„Ich dachte, Selbstversorgung bedeutet, Tomaten züchten und Yoga machen. Bullshit.“ Tanja zeigt ihre Hände – blutig, rissig, vernarbt. Sie hat gelernt, Holz zu hacken, Brot zu backen, Wasser zu schleppen.

Sie lebt jetzt minimalistisch – nicht aus Überzeugung, sondern aus Not. „Ich hatte keine Wahl. Unsere Dusche ist ein Eimer. Unsere Toilette ist ein Loch. Aber ich habe zum ersten Mal das Gefühl, zu leben.“

Der neue Lebensstil ist hart. Aber er ist echt. Kein Konsum, kein Druck, keine Masken. „Ich war nie glücklicher – und nie einsamer.“

Warum viele scheitern: Was niemand über das Aussteigen sagt

Tanja kennt sie alle: Die Instagram-Aussteiger mit Hängematte und Sonnenuntergang. „Das ist eine Lüge. Die meisten halten nicht mal den ersten Winter durch.“
Die Realität ist: Einsamkeit. Angst. Rückschläge. „Du kämpfst jeden Tag. Gegen den Frost, gegen die Zweifel, gegen dich selbst.“

Sie sieht, wie andere kommen – und wieder gehen. Ein junges Paar aus Köln verlässt nach drei Monaten das Dorf. „Sie haben gedacht, das sei Urlaub mit Hühnern.“ Ein Rentner aus Bayern stirbt im Schlaf – an einer unbehandelten Lungenentzündung. „Hier fragt keiner nach dir.“

Arbeit, die Sinn macht – oder gar keine

Und doch: Es gibt Hoffnung. Tanja beginnt, Seifen herzustellen. Verkauft sie online, im Tausch gegen Mehl, gegen Werkzeug. „Ich arbeite wieder – aber nicht für eine Firma, sondern für mein Leben.“

Ihre Kinder lernen zu kochen, zu pflanzen, zu flicken. Keine Schule, kein Lehrplan. Stattdessen: das echte Leben. „Sie wissen, wie eine Karotte wächst. Und wie man mit wenig viel macht.“

Fazit: Ein anderes Leben ist möglich – aber nicht umsonst

Tanja hat kein Haus mehr in Deutschland. Kein Rückflugticket. Keine Sicherheit. „Aber ich habe mich wieder.“
Dieser Lebensstil ist kein Trend – er ist ein Kampf. Gegen das Alte. Für das Eigene.

Sie schaut in den Himmel, während über ihr ein Flugzeug zieht. „Die da oben fliegen in den Urlaub. Ich bin angekommen.“

Und du? Wärst du bereit, alles hinter dir zu lassen? Oder hält dich das fest, was dich kaputt macht?

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