- Portugal, Steuern, Visum, Remote Arbeit: Der Traum, der plötzlich Regeln hatte
- „Ich habe geweint, als wir den Steuerbescheid gesehen haben.“
- Der Steuer-Albtraum: „Wir haben alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.“
- Entscheidung unter Druck: Gehen oder blechen?
- Die bittere Wahrheit über den Traum vom Remote-Arbeiten in Portugal
- Fazit: Portugal ist schön – aber nicht naiv schön
Digitaler Nomade in Portugal: Zwischen Steuer-Hölle und Visum-Schock!„Wir dachten, wir hätten das Paradies gefunden – doch dann kam der Steuerbescheid.“
Es beginnt wie ein Traum. Weiße Häuser mit blauen Fensterläden, Sonne das ganze Jahr, Wellen, die an goldene Strände schlagen. Jana (29) und Tim (32) aus Leipzig wollten nur eins: raus aus dem Büro, rein ins Leben. Sie kündigten ihre Jobs, verkauften fast alles, was sie besaßen, und starteten als digitale Nomaden in Portugal.
Doch was als Freiheit begann, wurde zum Albtraum auf Raten.
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Portugal, Steuern, Visum, Remote Arbeit: Der Traum, der plötzlich Regeln hatte
„Wir dachten, wir arbeiten einfach mit dem Laptop am Strand, zahlen ein bisschen Steuern – wenn überhaupt – und genießen das Leben“, sagt Tim, der als UX-Designer für ein deutsches Start-up arbeitet.
Portugal war der Place to be: Digital Nomad Visa, Sonne satt, günstige Lebenshaltungskosten – so stand es in den Blogs, auf TikTok und in den YouTube-Vlogs. Doch was die beiden nicht wussten: Wer länger als 183 Tage im Jahr im Land bleibt, wird automatisch in Portugal steuerpflichtig. Auch wenn die Kunden in Berlin sitzen. Auch wenn das Gehalt in Euro aufs deutsche Konto geht.
Die Steuerfalle schlug zu – und zwar gnadenlos.
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„Ich habe geweint, als wir den Steuerbescheid gesehen haben.“
Der Brief kam im Frühjahr. Portugiesisch, schwer verständlich – und mit einer Zahl, die Jana den Boden unter den Füßen wegriss: fast 18.000 Euro Nachzahlung.
„Wir dachten, es sei ein Fehler. Ich meine… wir zahlen doch Steuern in Deutschland!“, erinnert sich Jana. Aber nein: Sie hatten sich nie offiziell abgemeldet, nie einen Steuerberater konsultiert, nie das Kleingedruckte gelesen.
Der Doppeltaxierungs-Deal zwischen Deutschland und Portugal? Für sie zu spät. Und das Schlimmste: Das neue Digital Nomad Visum, das sie so gefeiert hatten, war gar nicht für sie gedacht.
Es richtet sich an Remote-Arbeiter mit Firmen außerhalb Portugals – aber: Wer länger bleibt, zahlt. Und zwar richtig.
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Der Steuer-Albtraum: „Wir haben alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.“
Tim schüttelt den Kopf: „Wir waren naiv. Dachten, wir könnten einfach losziehen, wie auf Weltreise – nur mit WLAN.“
Doch Portugal ist kein Steuerparadies. Vor allem nicht mehr. Die goldene Ära des Non-Habitual Resident (NHR)-Programms, das Ausländern zehn Jahre Steuererleichterungen versprach, lief 2023 aus. Was bleibt, ist ein komplexes Steuerrecht, das viele unterschätzen.
Sie waren nicht allein. In Facebook-Gruppen häufen sich die Hilferufe:
„Hilfe, Steuerbescheid aus Portugal – was tun?“
„Ich dachte, ich darf remote arbeiten – jetzt droht Nachzahlung!“
„Finanzamt will Zugriff auf mein deutsches Konto!“
Der Traum vom digitalen Nomadentum endet für viele in einem finanziellen Desaster.
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Entscheidung unter Druck: Gehen oder blechen?
„Wir standen vor der Wahl: Bleiben und zahlen – oder fliehen und alles verlieren“, sagt Jana.
Sie entschieden sich fürs Bleiben. Und für einen teuren Steuerberater. Der fand Lücken, verhandelte, reichte Einsprüche ein. Am Ende konnten sie die Nachzahlung in Raten zahlen – aber die Leichtigkeit war weg.
„Wir leben jetzt mit Angst“, gesteht Tim. „Jeder Brief vom Amt lässt uns zusammenzucken.“
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Die bittere Wahrheit über den Traum vom Remote-Arbeiten in Portugal
Wer heute als digitaler Nomade nach Portugal geht, muss wissen:
– Du brauchst mehr als einen Laptop und einen WLAN-Hotspot.
– Du brauchst einen verdammt guten Steuerberater.
– Und du musst verdammt genau wissen, was du tust.
Denn das Visum allein schützt dich nicht. Und die Sonne am Strand wiegt nicht auf, was das Finanzamt dir nehmen kann.
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Fazit: Portugal ist schön – aber nicht naiv schön
Jana und Tim leben noch immer in Lissabon. Aber anders. Mit weniger Leichtsinn, mit mehr Angst – und mit einem klaren Plan.
„Ich würde alles nochmal machen“, sagt Jana. „Aber diesmal mit einem Anwalt, einem Steuerberater und einem Notfallkonto.“
Der Traum vom ortsunabhängigen Leben lebt. Aber er braucht Vorbereitung. Und die bittere Erkenntnis: Remote-Arbeit macht dich frei – aber nicht immun.
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Lektion für alle, die nach Portugal wollen:
Das größte Risiko ist nicht das Wetter. Nicht die Sprache. Nicht das Heimweh.
Es ist die Illusion, dass Freiheit keine Regeln kennt.