- Remote, Lebenshaltung, EU, Internet, Visum, Litauen – der Traum vom Auswandern trifft auf kalte Realität
- Aber dann kommt das, womit keiner gerechnet hat: Litauen gibt Kevin eine zweite Chance
Remote, Pleite, Hoffnung: Warum ein deutsches Paar in Litauen alles auf eine Karte setzt – und fast alles verliert
> „Wir wollten dem deutschen Hamsterrad entkommen – und sind in einem litauischen Sturm gelandet.“
> – Sandra, 34, Ex-Projektmanagerin aus Köln
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Hoffnung auf ein neues Leben – und der erste Schock: „Das Internet ist schnell, aber unser Traum bröckelt“
Sandra und Kevin, 34 und 36, haben alles verkauft: die Ikea-Couch, den Golf, sogar die Hochzeitsringe. „Wir hatten genug. Miete, Stress, Kinderwunsch – und immer diese Angst, es nie zu packen“, sagt Kevin. Ihre Lösung: Remote arbeiten in Litauen, dem Land, das in keiner Insta-Story vorkommt, aber in vielen EU-Datenbanken als „aufstrebendes digitales Paradies“ gehandelt wird.
Sie buchen ein Airbnb in Vilnius, sichern sich ein EU-konformes Visum und starten durch – mit WLAN, WordPress und Weltverbesserungsideen. Doch was wie ein neues Kapitel aussieht, wird zur Zerreißprobe.
> „Remote arbeiten am See bei 300 Euro Miete? Ja, aber was bringt das, wenn du niemanden verstehst und jeden Tag denkst: Wo bin ich hier eigentlich gelandet?“
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Remote, Lebenshaltung, EU, Internet, Visum, Litauen – der Traum vom Auswandern trifft auf kalte Realität
„Die Lebenshaltungskosten? Klar, niedriger. Aber auch die Gehälter. Und wenn du denkst, du kannst einfach dein deutsches Gehalt mitbringen – verlass dich nicht auf deinen deutschen Arbeitgeber“, sagt Sandra bitter. Ihr Remote-Job wurde zwei Wochen nach der Ankunft gekündigt.
Kevin versuchte es mit Freelance-Aufträgen. Doch der deutsche Markt ist hart, und litauische Auftraggeber zahlen nicht für westliche Preise. „Ich hatte fünf Bewerbungen offen – eine Antwort. Und dann: 350 Euro für 80 Stunden.“
Und das Internet? Schnell, ja. Aber auch gnadenlos. Jeder Fehler wird sichtbar. Jeder Zweifel spürbar.
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Der Moment der Wahrheit: „Unser Konto war leer, unser Stolz auch“
Nach drei Monaten in Litauen: 1.200 Euro auf dem Konto. Kein Einkommen. Kein Rückflugticket. Nur ein leiser Streit, der jeden Tag lauter wird.
> „Wir hatten uns verloren – nicht in Litauen, sondern in der Idee, dass ein anderes Land alles besser machen kann.“
Sandra packt ihre Sachen. Sie will zurück. Kevin will bleiben. Dann der Bruch. Sie steht weinend am Busbahnhof von Kaunas, er mit hängenden Schultern in einem Coworking-Space, der mehr nach Beton als nach Aufbruch riecht.
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Woran viele scheitern – und was keiner vorher weiß
Litauen ist wunderschön – wenn du es verstehst. Aber viele unterschätzen:
– Die Sprache: Ohne Litauisch kein Anschluss, kein Netzwerk, kein Alltag.
– Die Bürokratie: Trotz EU ist nicht alles easy. Bankkonto? Wohnung mieten? Visum verlängern? Ein Labyrinth.
– Das Wetter: Fünf Monate Dunkelheit zehren an der Psyche.
– Isolation: Wer remote lebt, lebt oft allein. Und das wiegt schwerer, wenn man den Ort nicht kennt.
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Aber dann kommt das, womit keiner gerechnet hat: Litauen gibt Kevin eine zweite Chance
Er lernt eine Einheimische kennen. Sie zeigt ihm das Litauen hinter den Fassaden – das mit der Sauna im Hinterhof, den Startup-Meetups im Bunker, den Nächten mit Schwarzbrot und Schnaps.
Er bleibt. Gründet eine Agentur. Kleiner Anfang, großer Mut. Sandra? Sie ist zurück in Köln, macht Yoga, denkt nach. Sie telefonieren manchmal.
> „Ich glaube, wir sind beide daran gewachsen. Nur auf verschiedenen Wegen.“
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Fazit: Litauen ist kein Versprechen – sondern ein Test
Dieser Artikel ist kein Werbeprospekt. Litauen ist kein Paradies. Aber auch kein Albtraum. Es ist ein Ort, der dich prüft. Der günstige Lebenshaltung verspricht, aber emotionale Schulden einfordert. Der Internet in Lichtgeschwindigkeit liefert – aber Freundschaft in Zeitlupe.
Wer auswandert, muss mehr mitbringen als Träume. Er braucht Resilienz. Und einen verdammt guten Plan B.
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Was du lernst, wenn du scheiterst:
– Remote ist kein Freifahrtschein.
– Visum heißt nicht Willkommen.
– Ein EU-Land kann sich trotzdem fremd anfühlen.
– Lebenshaltungskosten sind nur eine Zahl – Einsamkeit hat keinen Preis.
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> „Ich würde es wieder tun. Aber nicht so naiv.“
> – Kevin, 37, jetzt Unternehmer in Vilnius
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Du denkst über Litauen nach? Lies das nochmal. Und dann frag dich: Willst du fliehen – oder wirklich ankommen?