- Deutschland adé – aber der Schweizer Arbeitsmarkt ist gnadenlos
- Wohnungssuche in der Schweiz – wie ein Casting für Millionäre
- Krankenversicherung in der Schweiz: Der teure Albtraum, den niemand kommen sieht
- Der emotionale Preis: Allein, erschöpft, enttäuscht – und doch nicht bereit aufzugeben
- Schweiz vs. Deutschland: Ein Leben zwischen zwei Welten
- Die brutal ehrliche Checkliste für alle, die’s trotzdem wagen wollen
Krankenversicherung gekündigt, Job verloren, aber trotzdem Schweiz? Der riskanteste Neuanfang deines Lebens„Ich dachte, ich bin vorbereitet. Ich hatte einen Job, eine Wohnung in Aussicht – und dann stand ich mit meiner Tochter und drei Koffern im Regen. Ohne Krankenversicherung. Ohne Plan B.“
So beginnt die Auswanderungsgeschichte von Svenja (32) aus Dresden. Ihr Traum: ein besseres Leben in der Schweiz. Mehr Gehalt, mehr Sicherheit, eine neue Perspektive. Doch schon in der ersten Woche wird klar: Die Schweiz ist kein Märchenland – sie ist ein Prüfstein.
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Deutschland adé – aber der Schweizer Arbeitsmarkt ist gnadenlos
Svenja hat sich auf einen Job als Pflegekraft in Zürich beworben. Die Zusage kam schnell. „Ich war euphorisch. 6.000 Franken brutto! Das Doppelte von dem, was ich in Deutschland verdiente.“ Doch was sie nicht wusste: Schweizer Arbeitgeber erwarten Leistung ab Tag eins. „Kein Einarbeiten, keine Schonfrist. Ich war überfordert, und das hat mein Chef sofort gespürt.“
Nach nur zwei Wochen flattert die Kündigung ins Haus. Ohne Job kein Aufenthaltsrecht – und keine Krankenversicherung.
Denn anders als in Deutschland ist die Krankenversicherung in der Schweiz privat – und Pflicht. Ohne geregeltes Einkommen? Keine Chance.
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Wohnungssuche in der Schweiz – wie ein Casting für Millionäre
Als Svenja mit ihrer Tochter in Zürich ankommt, wohnt sie übergangsweise in einem Airbnb. „Ich dachte, nach ein paar Wochen finde ich schon was Festes.“
Falsch gedacht.
In der Schweiz bewirbt man sich auf Wohnungen wie auf einen Elitejob. Mieterselbstauskunft, Betreibungsregisterauszug, Empfehlungsschreiben vom vorherigen Vermieter – und das alles bei Mieten, die locker bei 2.500 Franken für zwei Zimmer liegen.
„Ich wurde bei acht Wohnungsbesichtigungen abgelehnt. Ich hatte das Gefühl, ich bin nicht gut genug für dieses Land.“
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Krankenversicherung in der Schweiz: Der teure Albtraum, den niemand kommen sieht
Svenja unterschätzte das System komplett.
In Deutschland automatisch abgesichert – in der Schweiz plötzlich ohne Schutz.
„Ich dachte, mein Arbeitgeber kümmert sich darum. Falsch. Nach der Kündigung war ich nicht nur arbeitslos, sondern auch nicht versichert.“
Ohne Krankenversicherung keine Arztbesuche – und ohne Versicherung auch kein Kita-Platz für ihre Tochter. „Ich konnte nicht arbeiten, weil ich keine Betreuung hatte. Und ich bekam keine Betreuung, weil ich keine Arbeit hatte. Ein Teufelskreis.“
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Der emotionale Preis: Allein, erschöpft, enttäuscht – und doch nicht bereit aufzugeben
Die Kamera zeigt Svenja nachts in der kleinen Pension, in der sie notgedrungen untergekommen ist. Ihre Tochter schläft, sie sitzt am Fenster. „Ich habe jeden Tag geweint. Aber ich wollte nicht zurück nach Deutschland. Ich wollte beweisen, dass ich es schaffe.“
Und sie kämpft. Meldet sich beim RAV – dem Schweizer Pendant zum Arbeitsamt. Fragt in Facebook-Gruppen nach Tipps. Lernt, wie man sich richtig für eine Wohnung bewirbt. Holt sich Hilfe bei einer Beratungsstelle für deutsche Auswanderer.
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Schweiz vs. Deutschland: Ein Leben zwischen zwei Welten
„In Deutschland fühlte ich mich klein, chancenlos. In der Schweiz fühle ich mich wie ein Niemand – aber mit Aussicht auf Größe.“
Svenja bekommt schließlich eine neue Stelle – diesmal in einem kleineren Altersheim, mit fairer Chefin. Die Krankenkasse akzeptiert ihren Antrag rückwirkend. Sie zieht mit ihrer Tochter in eine Genossenschaftswohnung – einfach, aber bezahlbar.
Doch sie weiß jetzt: Wer von Deutschland in die Schweiz geht, muss mehr mitbringen als Hoffnung.
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Die brutal ehrliche Checkliste für alle, die’s trotzdem wagen wollen
1. Arbeitsvertrag VOR Einreise prüfen – nicht jede Zusage ist bindend.
2. Krankenversicherung ab Tag 1 selbst abschließen – keine Ausreden.
3. Wohnungssuche vorbereiten wie ein Vorstellungsgespräch.
4. RAV, Sozialdienste, Facebook-Gruppen – nutze jede Hilfe.
5. Mindestens 3 Monate Rücklagen – für den Fall der Fälle.
6. Emotional wappnen: Du wirst dich fremd fühlen. Du wirst scheitern. Aber du kannst wieder aufstehen.
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Fazit:
Die Schweiz ist kein gelobtes Land – sie ist ein Härtetest. Wer aus Deutschland kommt, bringt oft falsche Erwartungen mit. Aber wer durchhält, kann gewinnen: ein neues Leben, mehr Selbstbewusstsein, echte Sicherheit.
Svenja hat es geschafft. Gerade so. Aber sie sagt selbst:
„Wenn ich gewusst hätte, wie hart es wird – ich hätte es trotzdem getan. Aber ich hätte mich besser vorbereitet.“
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Und du? Wärst du bereit, alles zu riskieren?