- Singapur, Arbeit, Finanzen, Karriere – Wenn der Traumjob dein Leben auffrisst
- Visum, Lebenshaltung, Realität: Was keiner sagt, bevor du auswandern willst
- Karriere unter Druck: Wenn Arbeit in Singapur alles von dir fordert
- Scheitern in der Glitzerwelt: Warum „Karriere in Singapur“ nicht für jeden gemacht ist
- „Nie wieder Singapur“ – oder doch? Das große Learning nach dem Absturz
Karriere-Kollaps in Singapur: Als der Traum zum Albtraum wurde„Wir dachten, wir starten hier durch – stattdessen zahlen wir 3.800 Dollar Miete für eine Wohnung ohne Fenster.“
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Singapur, Arbeit, Finanzen, Karriere – Wenn der Traumjob dein Leben auffrisst
Singapur – der Glaspalast unter den Millionenstädten. Hightech, Hochhäuser, Highlife. Für viele ein Sehnsuchtsort, für andere das Ende eines Traums. So wie für Anna (32) und Lukas (34) aus Köln. IT-Spezialist er, Marketing-Managerin sie. Karriere war immer das große Ziel. Als das Jobangebot aus Singapur kam, zögerten sie keine Sekunde.
„Wir haben alles verkauft: das Auto, die Möbel, sogar Omas Erbstücke. Singapur war unser Neuanfang.“
Doch was als mutiger Schritt in eine bessere Zukunft begann, wurde zur emotionalen Zerreißprobe – für ihre Beziehung, für ihre Psyche, für ihre Existenz.
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Visum, Lebenshaltung, Realität: Was keiner sagt, bevor du auswandern willst
Der erste Schock kam beim Visum.
„Man denkt, man bekommt das einfach, wenn man einen Job hat. Aber du bist nur geduldet – jede Verlängerung ist ein Zittern.“
Das Employment Pass klingt wie ein Freifahrtschein, ist aber ein Vertrag mit vielen Fußnoten. Ein falscher Jobwechsel, ein Fehler im System – und du stehst auf der Straße. Ohne Rückflugticket. Ohne Plan B.
Und dann: die Lebenshaltungskosten.
„Wir haben mit hohen Preisen gerechnet. Aber das hier ist Wahnsinn. Ein Liter Milch? Vier Dollar. Ein Kinderwagen? Zwei Monatsgehälter.“
Das Paar wohnt in einer Zwei-Zimmer-Wohnung – 45 Quadratmeter, keine Fenster, aber dafür Schimmel im Bad. Miete: 3.800 Singapur-Dollar. Pro Monat.
„Wir hatten ein Gehalt von 8.000 Dollar im Kopf. Ja, das kriegen wir. Aber das reicht hier gerade mal für die Basics.“
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Karriere unter Druck: Wenn Arbeit in Singapur alles von dir fordert
Lukas arbeitet 60 Stunden pro Woche. Keine Überstundenvergütung, kein Feierabend.
„Du bist ständig in Angst, ersetzt zu werden. Es gibt genug Chinesen und Inder, die für die Hälfte arbeiten und doppelt so viel leisten.“
Die Work-Life-Balance? Ein Mythos. Wer sich nicht aufopfert, fliegt. Auch Anna kämpft – mit Deadlines, kulturellen Unterschieden, und der wachsenden Einsamkeit.
„Ich bin hier niemand. Ich hab keinen Anschluss, keine Freunde. Nur Zoom-Calls und Druck.“
Das Paar entfremdet sich. Die Gespräche drehen sich nur noch um Geld, Mietverträge, die nächste Visumsverlängerung.
„Wir hatten den Traum, hier Familie zu gründen. Jetzt wissen wir nicht mal, ob wir überhaupt zusammenbleiben.“
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Scheitern in der Glitzerwelt: Warum „Karriere in Singapur“ nicht für jeden gemacht ist
Was viele unterschätzen: In Singapur ist alles Leistung. Kein soziales Netz, keine Krankenkasse wie in Deutschland, keine Unterstützung, wenn du fällst.
„Ich wurde krank. Nichts Schlimmes. Aber ich musste sofort 4.000 Dollar zahlen. Ohne Behandlung – keine Arbeit. Ohne Arbeit – kein Visum.“
Der Druck ist allgegenwärtig. Selbst beim Essen.
„Hier ist alles effizient, steril, kontrolliert. Aber auch kalt. Menschlichkeit hat keinen Platz.“
Nach nur neun Monaten kehren Anna und Lukas zurück. Gebrochene Karrieren, zerstörte Träume, ein Minus von 27.000 Euro auf dem Konto.
„Wir haben alles verloren. Aber auch gelernt, was wirklich zählt.“
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„Nie wieder Singapur“ – oder doch? Das große Learning nach dem Absturz
Trotz allem bereuen sie den Schritt nicht.
„Du lernst in Singapur, wer du wirklich bist. Ob du kämpfst oder aufgibst. Wir haben beides getan.“
Heute leben sie wieder in Köln. Lukas hat einen Job in einer mittelständischen Firma, Anna macht eine Ausbildung zur Therapeutin.
„Wir wollten die große Karriere. Jetzt wollen wir ein Leben.“
Und wenn sie noch einmal die Chance hätten?
„Vielleicht würden wir es wieder tun. Aber nur mit offenen Augen – und einem Rückflugticket in der Tasche.“
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Fazit für alle, die vom Leben in Singapur träumen:
Die Stadt ist schnell, hart und gnadenlos. Wer hier bestehen will, muss mehr als gute Noten mitbringen. Du brauchst Nerven. Rücklagen. Und einen Plan B.
Denn in Singapur ist alles teuer – vor allem die Träume.