Titel: „Sie wollten Freiheit – und fanden das Chaos: Familie bricht alles ab für die große Weltreise mit den Kids“
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Weltreise, Kinder, Schule, digital, Bildung, Homeschooling – der Schock kommt nach dem ersten Traumstrand
„Wir wollten unseren Kindern die Welt zeigen – und haben dabei fast unsere Ehe ruiniert.“ Es sind Worte, die sitzen. Julia (39) und Marc (41) sehen auf den ersten Blick aus wie das perfekte Instagram-Pärchen: Zwei süße Kinder, ein Campervan unter Palmen, die Sonne knallt, das Meer rauscht. Doch was ihre Follower nicht sehen: Die Schulhefte fliegen durchs Auto, Tränen beim Frühstück, WLAN-Aussetzer mitten im Matheunterricht – und Kinder, die plötzlich alles hassen, was sie lieben sollten.
Auswandern mit Kindern klingt romantisch – bis du Mathe in der Wüste unterrichten musst
Die Familie aus der Nähe von Köln hatte genug vom deutschen Alltag, von Stau, Schulstress und immer gleichen Tagen. Also kündigen sie alles: Job, Wohnung, Kindergarten. Sie verkaufen, was nicht niet- und nagelfest ist – und starten mit einem One-Way-Ticket nach Mexiko.
„Wir dachten, Homeschooling ist einfach Internet, ein paar Apps und ein bisschen Geduld“, sagt Marc heute bitter. Tatsächlich ist es der Anfang eines täglichen Kampfes – mit sich selbst, mit den Kindern, mit dem System.
Keine Schule, kein Plan, kein WLAN – wie Homeschooling zur Zerreißprobe wird
Die erste Woche ist noch wie im Bilderbuch: Schildkröten retten am Strand, Mango aus dem Baum pflücken, Englisch lernen mit den Locals. Doch dann kommt der Moment, in dem sie merken, dass ihr Sohn Jonas (9) nicht mehr versteht, was ein Bruch ist. Die Tochter Emilia (6) weint, weil sie ihre Freunde vermisst. Und Julia, eigentlich Lehrerin, sitzt verzweifelt vor einem leeren Word-Dokument.
„Ich war plötzlich nicht mehr Mama – sondern Lehrerin, Köchin, Reiseleiterin, Psychologin. Alles auf einmal. Und ich hab versagt.“
Digitales Lernen? Funktioniert nur, wenn das WLAN nicht ausfällt – oder das Kind schreit
In Guatemala stehen sie auf einem Vulkan, es gibt kein Netz. Die geplante Zoom-Stunde mit dem Online-Tutor fällt aus – wieder. Stattdessen: Jonas wirft das Tablet in den Dreck, weil die Mathe-App nicht lädt. Marc schreit ihn an, Julia weint. Es ist der Moment, in dem sie realisieren: Sie haben keinen Urlaub gebucht. Sie haben ihr Leben entwurzelt.
„Wir wollten unseren Kindern die beste Bildung bieten – und plötzlich waren wir selbst das Problem.“
Was niemand sagt, bevor du gehst: Freiheit macht Angst
„Freiheit klingt geil, aber sie frisst dich auf, wenn du keinen Plan hast“, sagt Marc. Sie treffen andere Familien auf der Reise – manche wirken entspannt, andere sind längst wieder zurück in Deutschland. Die meisten geben es nicht zu: Homeschooling unterwegs ist kein Abenteuer, sondern ein täglicher Drahtseilakt.
Der Wendepunkt: Indien, Hitze, Hitzschlag – und eine bittere Wahrheit
In Indien wird Emilia krank. Fieber, Erbrechen, Krankenhaus. Während Julia neben dem Bett ihrer Tochter sitzt, fragt sie sich zum ersten Mal: „Was mache ich hier eigentlich?“ Der Traum von Weltbildung, von kultureller Vielfalt, von lebensnaher Erziehung – er liegt in Scherben.
Und dann das Gespräch mit einer anderen Mutter im Wartezimmer: „Deine Kinder brauchen keine Tempel – sie brauchen Struktur.“
Zurück nach Hause? Oder weiter durchhalten?
Es ist die schwerste Entscheidung ihres Lebens. Die Kinder bitten, nach Hause zu fliegen. Julia will aufgeben. Marc will weiter. Die Ehe steht auf der Kippe. Am Ende entscheiden sie sich: drei Monate Pause, zurück nach Deutschland. Nicht als Kapitulation – sondern als Neuanfang.
Was sie gelernt haben – und was sie nie wieder tun würden
Heute lebt die Familie wieder in Köln. Die Kinder gehen zur Schule – und lieben es. Julia unterrichtet wieder. Marc arbeitet remote. Die Weltreise war kein Fehler. Aber sie war anders, als sie dachten.
„Wir dachten, wir müssten die Schule hinter uns lassen, um frei zu sein. Heute wissen wir: Bildung ist kein Ort – sondern ein System. Und das braucht Struktur, Zeit und Verantwortung.“
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Fazit: Weltreise mit Kindern und Homeschooling klingt nach Freiheit – ist aber ein Vollzeitjob mit enormem Druck. Wer glaubt, digitales Lernen sei einfach, unterschätzt die Realität unterwegs. Der größte Fehler? Ohne Plan loszufliegen. Die größte Erkenntnis? Kinder brauchen mehr als Palmen, um zu wachsen.
Und die wichtigste Frage für alle, die davon träumen: Was suchst du wirklich – Freiheit für dich? Oder Zukunft für deine Kinder?